Mich überrascht es immer wieder, auf Worte in der Bibel zu stoßen, die ich anregend und zeitnah finde. Neu entdeckt habe ich den Brief des Jakobus, in dem dieser die Menschen zu bewusstem Reden und Handeln sowie praxisorientiertem Glauben aufruft. Was halten Sie von diesen Versen (Jakobus 3, 17-18)? :
Weisheit, die von oben, erkennt man so: Sie öffnet den Raum für die Begegnung mit der Kraft Gottes. Frauen und Männer, die mit ihr gesegnet sind, leben tolerant, warmherzig, entschieden und voller Einfühlungs-vermögen. Sie bewirken Gutes, sind weder überkritisch noch reden sie anderen nach dem Mund. Das Ziel der umfassenden Gerechtigkeit für die ganze Welt wird durch Momente des Schalom/Friedens vorbereitet. Das geschieht durch alle, die in und mit ihrem Leben für Frieden sorgen. (Übertragung: Katrin Brockmöller)
Wäre eine solche Vision für unsere zwischenmenschlichen Beziehungen nicht hilfreich? Käme unser Christsein nicht glaubwürdiger daher? Ist es nicht gerade jetzt enorm wichtig, sich die Sehnsucht nach einer gerechteren und friedvolleren Welt nicht ausreden zu lassen? Ich meine nicht, dass wer Visionen hat zum Arzt gehen sollte. Mich überzeugt eher, was schon vor langer Zeit im Ersten Testament geschrieben wurde: „Ohne Visionen verwildert das Volk!“
Barbara Palm-Scheidgen